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 Greenshowroom 1/15: Greenroomvoice, Plattform für ecofaire Outdoormode zeigt nachhaltige Outdoormode gefüttert mit Daunen, Wolle oder Synthetik. Foto: Ellen Köhrer

Greenshowroom 1/15: Greenroomvoice, Plattform für ecofaire Outdoormode zeigt nachhaltige Outdoormode gefüttert mit Daunen, Wolle oder Synthetik. Foto: Ellen Köhrer

Federleicht und gut: Daunen, Wolle oder Synthetik?

Wir haben Winter, auch wenn der Blick auf das Thermometer gerade eher an Herbst denken lässt. Wird es endlich richtig kalt, schlüpfen wir am liebsten in warm gefütterte Jacken und Mäntel. Daunenjacken- und -mäntel erleben eine Renaissance. Mit Wolle gefüllte Kleidung wärmt ebenfalls. Für Tierfreunde und Veganer gibt es auch synthetische Alternativen. Greenroomvoice, eine Plattform für ecofaire Outdoormode, hat bei der Fashionweek im letzten Januar dazu eine Paneldiskussion mit Experten gemacht. Die unterschiedlichen Ansätze habe ich für Euch zusammengefasst.

DAUNEN
Ashley Gill, Responsible Down Standard, Integrity Specialist, Textile Exchange

Der Responsible Down Standard (RDS), ist ein Zertifikat für ethisch erzeugte Daunen, entwickelt wurde es von Textile Exchange und The North Face. Untersucht wird die komplette Lieferkette bis zu den Eier von Enten und Gänsen. Erste Produkte mit dem RDS-Zertifikat sind seit diesem Jahr auf dem Markt. Das US-amerikanische Outdoorunternehmen stellte den Standard der Branche zu Verfügung. Firmen wie Klättermusen, Mammut, Salewa, Haglöfs, Vaude und andere haben ihn bereits übernommen. Wer alles dabei ist, könnt Ihr hier nachlesen.

Mandy Lucas, Traceable Down Standard, NSF, American Health and Safety Organsiation
Auch bei Patagonias Traceable Down Standard geht’s um die ethische Tierhaltung von Gänsen und Enten quer durch die gesamte Lieferkette. Patagonia war etwas schneller mit der Entwicklung und hat erste Produkte, die damit ausgezeichnet sind, seit Herbst letzten Jahres auf dem Markt. Der Standard garantiert vollkommene Transparenz und ethische Tierhaltung bis zu den Elterngänsen und -enten.

Podiumsdiskussion "Don't let me down" beim Greenshowroom/Ethical Fashion Show Berlin. Von li. nach re.: Moderatorin Cira Riedel (Greenroomvoice), Ashley Gill (Responsible Down Standard, Integrity Specialist, Textile Exchange), Michael Spitzbarth (Bleed Organic Clothing), Matthias Böhme (Sales and Produktmanagement Swisswool/Lavlan), Mandy Lucas (Traceable Down Standard, NSF, American Health and Safety Organsiation), Juliane Hedderich (Verband der Deutschen Dauen und Federindustrie e. V). Foto: © Ellen Köhrer

Podiumsdiskussion „Don’t let me down“ beim Greenshowroom/Ethical Fashion Show Berlin. Von li. nach re.: Moderatorin Cira Riedel (Greenroomvoice), Ashley Gill (Responsible Down Standard, Integrity Specialist, Textile Exchange), Michael Spitzbarth (Bleed Organic Clothing), Matthias Böhme (Sales and Produktmanagement Swisswool/Lavlan), Mandy Lucas (Traceable Down Standard, NSF, American Health and Safety Organsiation), Juliane Hedderich (Verband der Deutschen Dauen und Federindustrie e. V). Foto: © Ellen Köhrer

WOLLE
Matthias Böhme, Sales and Produktmanagement Swisswool/Lavlan

Wolle ist eine gute Alternative zu daunengefütterten Jacken und Mänteln weil  sie  bis zu  30 Prozent ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit speichern kann. Gute ecofaire Wollqualitäten gibt es auch in Europa, beispielsweise von Schweizer Kleinbauern, die laut Böhm kleinen Herden mit 20-30 Schafen halten. Daraus wird Swisswool hergestellt, der Hersteller weist nach aus welcher Region und von welchem Bauern die Wolle stammt.

SYNTHETIK
Michael Spitzbarth, Bleed Organic Clothin
Snowboardfahrer plädieren laut Spitzbarth für synthetische Jackenfüllungen aus recyceltem Polyester. Das trifft zumindest für Bleed-Kunden zu. Sie sollen besser für den Schnee sein, weil sie mehr Feuchtigkeit aufnehmen und schneller trocknen als Daunenfüllungen. Auch Vaude, Pyua und Ecoalf benutzen solche synthetische Füllungen für ihre Outdoorkleidung.

Fazit: Gute Sache mit den Daunen-Standards. Allerdings macht Outdoormode, laut Cira Riedel von Greenroomvoice, lediglich 0,5-1 Prozent der gesamten Daunenproduktion aus. Es wäre also wünschenswert, dass Bettsachenhersteller diesem Beispiel folgen und die Standards in Zukunft übernehmen, damit es endlich aufhört mit dem lebend rupfen von Gänsen und Enten und anderen unethischen Haltungsmethoden. Wolle oder Synthetik sind eine gute Alternative und halten uns, glaubt man den Herstellern, genauso warm. Da hilft nur eines: ausprobieren.

Zum Weiterlesen: Mein Blog-Artikel „Wanderlust – Wie grün und fair sind Oudoorfirmen?“, enorm-Interiview mit Manfred Santen/Greenpeace „Kleidung ohne Chemie wird es nicht geben“, Guardian-Artikel „Down smackdown“: The North Face v Patagonia on ethical feather standards

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